Wie alles begann

Es ist noch kein Gaukler vom Himmel gefallen

Als kleines Kind war ich von der Welt des Zirkus fasziniert. Staunend bewunderte ich die bunten Wagen, die fröhlichen Menschen, die wunderbar präsentierten Kunststücke und die gesamte Atmosphäre. Und begeistert habe auch ich mitgemacht.

Doch das Schlüsselerlebnis hatte ich während der Schulferien in einer schweizer Jugendherberge. Dort gab es zur freien Benutzung reichlich Spiele für drinnen und draußen. Neben Federballschlägern und Brettspielen gab es dort auch ein Diabolo. Mit einem Freund zusammen probierte ich dieses uns bisher unbekannte Gerät aus. Obwohl wir ohne jegliche Anleitung erst dementsprechend tolpatschig waren, waren wir irgendwie fasziniert und gaben nicht auf.

Jonglage und Mehr

Eine Woche später erstand ich in einem französischem Spielwarenladen mein erstes Diabolo. Ich übte viel und wurde immer besser. Das kleine grüne Diabolo wurde mein ständiger Begleiter und ich nahm es auf viele meiner zahlreichen Reisen mit. Danach kamen die Bälle. Wer mit Bällen gut jonglieren kann, kann mit fast allem jonglieren. Gerade in den Zeiten der Pendelei mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben die Bälle schon einige S-Bahn-Fahrten aufgelockert.
Es folgten das Tellerdrehen, Ringe, Keulen, Fackeln und das Einrad. Auf einer Interrail-Tour mit Freunden trafen wir in Carcassonne echte Gaukler: Sie waren mit einem alten ausgebauten VW-Bus unterwegs, reisten durch die Welt und lebten von der Kunst. Damals blühte der Kindertraum richtig auf. Brian hatte Hochstelzen und kurz nach meiner Rückkehr baute ich mir auch welche, aus Holz, Schrauben, alten Schuhen und Gürteln.

Kostüme nähen

Durch die Gaukelei lernte ich auch viele andere nützliche Künste kennen: Passende Hochstelzenkostüme sind schwer zu bekommen und ziemlich teuer. Daher lernte ich nähen.

Ballons, Feuerringe & Musik

Viele weitere Künste folgten. Ich lernte den Umgang mit Modellierballons, erfand einige Späße und entwickelte die  bisher weltweit einzigartigen Feuerringe. Neben feuerfester Spezialkleidung bleibt noch die „Walki-Box“ zu erwähnen: Eine stetig weiterentwickelte akkubetriebene Eigenkreation, die schon oft die passende musikalische Untermalung garantierte und auch bei mancher Veranstaltung die unpässliche „offizielle große Anlage“ vertreten hat.

Später kamen nach und nach noch weitere Utensilien hinzu.

Reise, Studium & Auftritte

Ein weiterer Meilenstein war die Tour99, bei der ich im Urlaub fünf Wochen umhergereist bin und meinen Lebensunterhalt ausschließlich durch gelegentliche Straßenauftritte verdient habe.

Im Jahr 2000 war leider keine ähnliche Tour möglich, da das Informatikstudium und private Termine mich zu sehr in Beschlag nahmen. Dafür hatte ich jedoch zahlreiche große Auftritte in NRW.
Im Herbst 2000 nähte ich ein neues Hochstelzenkostüm und kaufte mir ein eigenes Auftrittsauto.

Tour & Stelzen

Das Jahr 2001 war durch einige deutschlandweite Großauftritte, eine Gaukel-Sommer-Tour mit meinem Zauberfreund Christian durch Frankreich und die Diplomarbeit geprägt.
2002 begann ich nach Abschluss des Studiums einen „richtigen Beruf“ und zog daher nach Bonn. Neu konzipiert und „gebaut“ habe ich ein drachenhaftes Hochstelzenkostüm mit 3.50m Spannweite, das sehr gut ankam.

Feuer, Stelzen, SCI

2003 übte ich mehr Hochstelzenlaufen, wandte mich noch intensiver der Feuerjonglage zu und lernte das brennende Springseil kennen. Das wöchentliche Feuerjongleurtreffen wurde im Sommer noch um den „hellen“ Teil ergänzt. Neben vielen Auftritten und Workshops habe ich im September mit internationalen Straßenkünstlern an einem SCI-Projekt (Service Civil International; freiwilliger internationaler Zivildienst; Workcamp) teilgenommen.

Dreierlei

Die folgenden Jahre hatte ich drei Beschäftigungen gleichzeitig: Erstens die Gaukelei, zweitens meine Arbeit als Informatiker und drittens meine Promotion an der Uni Bonn.
2007 konnte ich meine Doktorarbeit erfolgreich abschließen. Die nun freie Zeit nutzte ich, um mit mehreren weiteren Feuerjongleuren eine Feuer-Auftrittsgruppe zu gründen. Im Jahr 2008 folgten zusätzlich zu meinen Einzelauftritten die ersten Gruppenauftritte.

Teilzeit, Hahn, Kult41

Seit Anfang 2009 habe ich meine Arbeit als Softwaredesigner auf Teilzeit reduziert: Mehr Auftritte, mehr Spaß, mehr Erfahrung, mehr Wunder. Nun konnte ich auch Freitags Auftritte annehmen. Weiterhin machte unsere Feuer-Show-Gruppe PoJoTa Fortschritte. 

Die zusätzliche Zeit habe ich 2010 u.a. für mehr Auftritte, viel Engagement in das Bonner Kulturzentrum „Kult41“, Training (5 Bälle) und den Bau eines neuen Stelzenkostüms genutzt. 2011 konnte ich dann viel begonnenes abschließen: Ich gewann die „5-Ball-Wette“ (Bonn, Hofgarten), wurde Vorstandsmitglied im Kult41 und konnte das aufwändige neue Stelzenkostüm (Hahn) fertig stellen.

Technik, Orga & Reisen

2012 folgte eine neue selbst entworfene und gebaute große mobile Musikanlage, die Organisation mehrerer Veranstaltungen, diverse Reisen mit Auftritten, mehrere neue Utensilien, eine Überarbeitung der Homepage, der Bau einer leistungsfähigen tragbaren Musikanlage und wieder zahlreiche Auftritte.

Zeit

Und … plötzlich war 2019, ich hatte 3 wunderbare Kinder, eine immer wieder geliebte Frau, ein selbstrenoviertes Haus, einen 23 Jahre alten bunten Kastenwagen, mit LumiTwo ein heißes Duo mit meiner besten Freundin, und einige graue Haare.

Dann kam 2020 … und änderte vieles

Mein altes geliebtes Gaukelmobil schwächelte, und wurde durch einen neuen größeren 7-Sitzer ersetzt. Mehr Platz, aber noch keine Farbe. Kommt noch …

Corona kam, und stoppte Veranstaltungen, Auftritte, Training und mehr, und forderte mich als Vater und Verdiener.

Mein Duo LumiTwo steht auf StandBy.

Diese Homepage war seit 1995 gewachsen und erweitert, aber auf historischer Basis und nun ein Graus für Smartphones & Tablets. Daher habe ich sie auf eine moderne Basis gestellt, und dabei auch noch die Inhalte überarbeitet.

Ende 2020 kommen die ersten Corona-konformen Auftritte: Show mit Abstand, teils mehrere Durchläufe für mehrere Personengruppen. Keine Walkacts oder Workshops.

Und weiter

2023 wurde Corona unwichtig, und es kamen mehr schöne Auftritte, tolle Treffen, freudige Begegnungen und intensive Jonglier-Conventions.